Keltische Mythologie
Irische Sagen |
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Warum Art der Einzige genannt wurde
(Silberplakette um 75 v. Chr.)
Eines Tages war Condla der Rote, Sohn von Conn Hundertkampf, an der Seite seines Vaters,
als sich ihm eine Frau in einem wunderschönen Gewand näherte.
Auf seine Frage, wo sie herkomme, entgegnete sie, dass sie aus
der Anderswelt komme, wo es weder Tod noch Sünde gibt, wo man
ohne Unterbrechung isst, ohne Speisen zuzubereiten und wo man
stets in freundlicher Geselligkeit ohne Streit zusammenlebt. Man
nenne ihr Volk die Side, da es in großem Frieden lebe.
Conn konnte nicht erkennen,
mit wem sein Sohn sich unterhielt, denn für ihn war die Frau
unsichtbar. Sie sagte nun, dass sie Condla liebe, und dass er
ihr in das Land des Lebens folgen solle, auf dass er nie altern
und sterben würde. Conn rief nun seinen Druiden zu Hilfe, denn
nach wie vor konnte niemand außer Condla die Side sehen, nur
alle vernahmen ihre Stimme. Der Druide stimmte nun ein
gewaltiges Lied an, das die Worte der Frau übertönte, so dass
auch Condla sie schließlich nicht mehr sehen konnte; vorher
jedoch gab sie ihm noch einen Apfel.
Einen Monat lang nun
verschmähte Condla jegliche Speise, bis auf den Apfel, der
nicht abnahm, und seine Sehnsucht nach der Frau wurde immer
größer. Er befand sich wiederum an der Seite seines Vaters auf
dem Feld, als er abermals jene Frau auf sich zukommen sah. Sie
lud ihn wiederum in die Hallen der Unsterblichen ein. Als Conn
wiederum den Druiden rufen wollte, drohte sie ihm mit dem
Gericht, das nach seinem Tode auf ihn warten würde, sollte er
seinem Sohn diese Chance verwehren.
Noch zauderte Condla, doch
seine Sehnsucht nach der Frau war stark, so dass er schließlich
mit ihr ein gläsernes Schiff bestieg und davonfuhr. Niemand wusste,
wohin, und er ward niemals wieder gesehen.
Während die Leute noch
zusammenstanden und über den Vorfall sprachen, sahen sie Conns
zweiten Sohn Art auf sich zukommen. „Jetzt ist Art der
einzige", sagte Conn, "denn er hat keinen Bruder
mehr." Und seither blieb der Name ihm.
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