Das Mythentor

Home

Sitemap

Impressum

Der Sagenkreis
Einleitung
Griechische Mythologie
Römische Mythologie
Keltische Mythologie
Nordische Mythologie
Östliche Mythologie
Japan
China
Die Worttafel
Lexikon der Mythologie
Die Drachenhöhle
Welt der Fabelwesen
Die Specials
Brauchtümer und Feste
Die Überbleibsel
Quellen
Links
Literaturtipps

Der Sagenkreis

Östliche Mythologie

China

Die Erschaffung der Menschen I


Der geflügelte Donnergott Lei Gong
(Holzschnitt, 19. Jhd.)

Die Göttin Nu Gua wanderte nach der Entstehung von Himmel und Erde über das Land. Vielen Tieren begegnete sie, dennoch fühlte sie sich einsam, denn es fehlte ihr an Gefährten. Da kam ihr der Gedanke, Wesen nach ihrem Ebenbild zu schaffen. Sie nahm eine Handvoll Schlamm vom Ufer eines Teichs und formte daraus Körper mit Armen und Beinen. Als sie diese auf den Boden stellte erwachten sie zum Leben. Es gefiel ihr, was sie sah, und so erschuf sie noch viele mehr bis die Sonne unterging. Dann legte sie sich zum Schlafen nieder. Am nächsten Morgen erschuf die Göttin weitere Hunderte von diesen Wesen. Doch schon bald sah sie ein, dass sie mit dieser Vorgehensweise es niemals schaffen würde, die ganze Welt mit ihnen zu bevölkern.
Da nahm sie ein Seil, zog es durch den Schlamm und wirbelte es über ihren Kopf. In alle Richtungen fielen kleine Klumpen auf den Boden und sobald sie diesen berührten, verwandelten sie sich in Menschen. Auf diese Weise gelang es ihr, unzählige Menschen zu erschaffen.
Die Wesen, die sie mit eigener Hand geformt hatte, stellten Aristokraten und Herrscher dar. Diejenigen, die aus dem herumwirbelnden Seil entstanden waren, stellten die Bauern dar.
 
Viele Jahre erfreute sie sich an ihren Geschöpfen. Doch dann kam es zu einem Streit zwischen dem Geist des Wassers Lei Gong und dem Geist des Feuers Jurong. Nach ihrem erbitterten Kampf erlitt der Himmel Schaden und ein Teil fiel zur Erde herab. Risse entstanden im Boden. Sonne, Mond und die Sterne wurden in eine Umlaufbahn gestürzt, die sich bis heute nicht mehr geändert hat. Fluten bedeckten die Ebenen und Feuer wütete in den Wäldern. Die Menschen befanden sich in großer Angst.
Nu Gua sah ihre Not und handelte schnell. Zunächst schmolz sie Steine aus den Flüssen, um das Loch im Himmel zu reparieren. Dann nahm sie eine Schildkröte, schnitt ihr die vier Beine ab und stellte sie an den vier Ecken der quadratischen Erde auf, um das Himmelsgewölbe zu stützen. Dann baute sie Dämme, um das Hochwasser in die Schranken zu weisen. So kehrte die Ordnung auf die Erde zurück und die Menschen lebten wieder in Frieden.

« zurück | weiter »

Vorwort
Ordnung aus dem Chaos I
Ordnung aus dem Chaos II
Die Struktur der Welt
Die Erschaffung der Menschen II
Die drei Erhabenen
Der gelbe Kaiser und die schwarze Perle
Die Schlacht der Elemente
Das Kürbismädchen
Der Bogenschütze Yi
Die Reise nach dem Westen
 
Seitenanfang

Seite drucken

[Der Sagenkreis] -¦- [Die Worttafel] -¦- [Die Drachenhöhle] -¦- [Die Überbleibsel] -¦- [Sitemap] -¦- [Impressum] -¦- [Home]

© 2000-2014 Sylvia Seelert