Griechische Mythologie
Erläuterungen |
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Die griechische Mythologie lässt sich anhand von erhaltenen Kunstwerken und
Literatur rekonstruieren. Jedoch besteht das Problem der vielfältigen Quellen
darin, dass sie kein einheitliches Bild liefern, sondern Platz für
unterschiedliche Interpretationen lassen. So folgen auch die hier vorgestellten
Mythen einer Möglichkeit der Darstellung. Die wichtigsten literarischen
Quellen finden sich bei Hesiod, Homer und den drei großen griechischen Tragikern
Aischylos, Sophokles und Euripides. Jeder von ihnen hat jedoch einen anderen
Zugang zu der Welt der Mythen und ordnet ihnen jeweils eine andere Funktion zu.
Die ältesten Dichtungen liefern Hesiod und Homer. In seiner Theogonie berichtet
Hesiod über die Ursprünge der Welt und die ersten Taten der Götter. Ihm geht es
dabei um die Entstehung der damaligen Weltordnung. Er selbst hat dabei nicht die
Mythen erschaffen, sondern die damaligen vorherrschenden Erzählungen in seinem
Werk zusammengefasst. In seinem Frauenkatalog beleuchtet er die Beziehungen der
Götter zu sterblichen Frauen, aus deren Verbindungen die menschlichen Heroen
hervorgegangen sind. Es ist jedoch bis heute nicht ganz sicher, ob dieses Werk
wirklich von Hesiod stammt. In „Werke und Tage“ stellt er das rechtschaffende
und arbeitsreiche Leben der kleinen Leute dar. Hier lassen sich schon erste
Spuren einer griechischen Ethik erkennen. Bei Homer hingegen geht es um
die Verherrlichung großer Helden in seinen Werken Illias und Odysee. Auch hier
sind die Dichtungen die Zusammenfassungen überlieferter historischer Ereignisse.
Jedoch so stark idealisiert dargestellt, dass in ihnen nur noch ein Funken
Wahrheit übrigbleibt. Dennoch gewährt es uns einen Einblick in die damalige
Vorstellung der Beziehung zwischen Menschen und Göttern, wobei die Götter selber
allzu menschliche Züge in ihren Streitigkeiten, Zorn und Eifersucht haben.
Das ist es auch, warum die griechischen Mythen bis heute nichts von ihrer Kraft
und Magie verloren haben. Die Götter selber sind ein Spiegelbild der
menschlichen Gesellschaft in all ihren Lieben, Leiden, Verlusten und
Ränkespielen. Sie bleiben nicht abgehoben, sondern weilen stets unter den
Menschen. Und daher können wir uns auch mit ihnen identifizieren.
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