Griechische Mythologie
Herakles |
|
Die zwölf Taten (1-4)
(Herakles
und die Hydra,
A.F. Gorguet, 1920)
Schnell verbreiteten sich die ruhmreichen Taten des Herakles.
Als er die Thebaner von den schweren Tributleistungen des
Nachbarkönigs befreite, gab ihm König Kreon seine Tochter Megara
zur Frau. Doch die rachsüchtige Göttin Hera ließ keine
Gelegenheit aus, dem Sohn des Zeus zu schaden. Und so
umwölkte sie seinen Geist mit Wahnsinn. In einem seiner Anfälle
tötete Herakles seine Frau und die drei Kinder. Nachdem der
furchtbare Wahnsinn von ihm wich und er seine schreckliche Tat
vor Augen sah, ergriff ihn tiefer Kummer. Schließlich fragte er
das Orakel von Delphi um Rat. Da sprach Pythia zu ihm:
"Entsühnung für deine schreckliche Mordtat erlangst du nur, wenn
du dich zwölf Jahre in den Dienst des Eurystheus stellst und die
von ihm geforderten Taten erfüllst." Herakles hörte auf das
Orakel. Er bewaffnete sich mit einer Keule, die er selbst
geschnitzt hatte, einem von Hermes geschenkten Schwert sowie
Pfeil und Bogen, die er von Apollon erhalten hatte. So
ausgerüstet ging er nach Argos zu König Eurystheus.
Der Nemeische Löwe Ihm das Fell des nemeischen
Löwen zu bringen, war die erste Tat, die ihm Eurystheus befahl.
Der Löwe hauste in den Wäldern des Peloponnes. Niemand konnte
ihn bisher töten, da er durch menschliche Waffen nicht verwundet
werden konnte. Herakles fand ihn und schoss seine Pfeile gegen
ihn ab. Als er bemerkte, dass diese ohne Wirkung waren, warf er
den Bogen zu Boden und ging mit bloßen Händen auf ihn zu. Er
packte den Löwen von hinten und drückte ihm mit seinen
gewaltigen Händen die Kehle zu, so dass er schließlich
erstickte. Das Fell zog er dem Löwen mit Hilfe seiner Klauen ab
und kleidete sich von nun an damit. Den Löwenkopf trug er wie
einen Helm. Die Hydra Die schreckliche
Hydra zu töten, war sein nächster Auftrag war. Das Ungeheuer
fügte den Viehherden in Lerna schweren Schaden zu und verwüstete
die Felder der Bauern. Die Hydra war ein Ungetüm mit neun
Köpfen, von denen der mittlere unsterblich war. Mutig trat der
Held ihr entgegen und schlug einen Kopf nach dem anderen ab.
Doch für jeden abgeschlagenen Kopf wuchsen zwei weitere nach.
Zudem eilte ein riesiger Krebs der Hydra zu Hilfe und biss
Herakles ins Bein. Er tötete zunächst den Krebs und bat dann
seinen Neffen Iolaos um Hilfe. Herakles setzte den Wald in Brand
und während er der Hydra einen Kopf abschlug, brannte Iolaos mit
Fackeln die Wunde aus. So konnten keine neuen Köpfe nachwachsen.
Schließlich gelang es ihm, auch den unsterblichen Kopf vom Leib
des Ungeheuers zu trennen. Diesen vergrub er unter einen Felsen.
Die Spitzen seiner Pfeile tränkte er mit dem giftigen Blut der
Hydra, so dass er fortan eine tödliche Waffe erhielt.
Die keryneische Hirschkuh In Keryneia
(Arkadien) lebte eine wunderschöne Hirschkuh mit goldenem
Geweih, die der Göttin Artemis heilig war. Diese sollte Herakles
lebendig einfangen. Ein Jahr lang jagte er sie durch viele
Länder. Schließlich gelang es ihm, die Hirschkuh durch einen
Pfeilschuss an einem Bein zu verletzen und so einzufangen. Auf
dem Rückweg begegnete er Artemis, die über seine Tat erzürnt
war. Schließlich konnte er sie beschwichtigen und brachte die
Hirschkuh an den Hof von Eurystheus. Der
Erymanthische Eber Auf dem Berg Erymanthos lebte
ein wilder und mächtiger Eber, der alle Felder in seiner Wut
zerstörte. Der König Eurystheus wies Herakles an, diesen Eber
lebendig an seinen Hof zu bringen. Auf der Suche nach dem Eber
kehrte er bei dem Kentauren Pholos ein und wurde von diesem
freundlich bewirtet. Herakles verlangte zu seinem Mahl auch den
Wein, den die Kentauren tranken. Darüber waren die Kentauren so
erbost, dass es zu einem Kampf kam. Dabei fiel Herakles
ein giftiger Pfeil aus der Hand und stach Pholos in den Fuß. Der
Kentaur starb. Als Herakles den Eber endlich aufspürte, trieb
er diesen bis auf die schneebedeckten Felder des Erymanthos
Gebirge. Dort fing er ihn mit einer Schlinge und brachte den
wilden Eber zu Eurystheus.
« zurück | weiter »
|