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Der Sagenkreis

Griechische Mythologie

Die Odyssee

Die Rinder des Sonnengottes - Kalypso


Der Sonnengott Helios
(rotfiguriger Kalyxkrater, 435 v. Chr.)

"Vater Zeus, und ihr andern, unsterbliche selige Götter,
Strafet mir die Genossen des Laertiaden Odysseus,
Die mir frevelnd die Rinder erschlugen, deren ich immer
Mich erfreut, so oft ich den sternenklaren Himmel hinabstieg,
Oder wieder hinab vom Himmel zur Erde mich wandte!
Büßen sie mir für die Rinder nicht vollständige Buße,
Tauch' ich ins Dunkel des Hades hinab und leuchte den Toten!"
(Odyssee, Zwölfter Gesang, Vers 377-383, Homer)

 
Nachdem sie den schrecklichen Ungeheuern Skylla und Charybdis entronnen waren, lag vor ihnen die sonnendurchflutete Insel Thrinakria. Schon von weitem hörten sie das Gebrüll der heiligen Rinder des Helios. Odysseus erinnerte seinen Gefährten an die Warnung Kirkes und wollte die Insel nicht betreten. Doch die Gefährten bedrängten ihn auf der Insel Rast zu machen, da sie sich nach dieser beschwerlichen Seefahrt nach Ruhe sehnten. Schließlich gab Odysseus nach und ließ sie schwören, die heiligen Rinder nicht zu verletzen.
 
Einen Monat lagen sie auf der Insel fest, da ungünstige Winde sie an der Weiterfahrt hinderten. Nachdem die Vorräte Kirkes aufgebraucht waren und sie Hunger hatten, brachen sie den Eid und schlachteten die Rinder des Sonnengottes.
 
Helios verlangte vom Göttervater Zeus Genugtuung für diese frevelhafte Tat. Kaum hatten sie die Insel verlassen, brach ein rasendes Unwetter aus. Mit seinen Blitzen zerschmetterte Zeus das Schiff, das mitsamt all seinen übriggebliebenen Gefährten unterging. Niemand entkam dem Tod. Nur Odysseus, der nicht von den heiligen Rindern des Helios gegessen hatte, konnte sich an den Mast geklammert retten.
 
Die Winde trugen ihn wieder zu Skylla und Charybdis. Der Strudel packte seinen Mast und verschlang ihn. Odysseus konnte sich an einen Feigenbaum klammern, der über dem fürchterlichen Schlund von Charybdis hing. Als nun der Mast wieder aus dem Strudel hervorkam, konnte er sich wieder daran klammern und so den beiden Ungeheuern entrinnen.
 
Neun Tage trieb er auf dem Meer bis ihn das Schicksal zur Insel Ogygia führte, auf der die Nymphe Kalypso lebte. Sie tat alles, um es Odysseus gut ergehen zu lassen und ihn an sich zu binden. Aber das Heimweh verließ Odysseus nie. Tag um Tag saß er am Ufer und blickte voller Sehnsucht auf das Meer hinaus. Schließlich bat Athene bei Zeus für Odysseus, der schließlich Hermes zu Kalypso mit dem Befehl sandte, den Helden freizugeben und ihm die Rückkehr in seine Heimat zu ermöglichen. Traurig vernahm die Nymphe den Götterbeschluss und gab Odysseus Axt und Beil, damit er sich ein Floß fertigen konnte. Dann gab sie ihm Wein und Speisen, einen günstigen Fahrtwind und nannte ihm die Gestirne, nach denen er sich richten sollte. So verließ Odysseus schließlich nach sieben langen Jahren die Insel von Kalypso.

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